Junge KI, große Bühne: AI Grid bringt 11 KI-Talente zur GITEX Europe 2025 nach Berlin

Unter dem strahlenden Glasdach der Messe Berlin lag Aufbruchsstimmung in der Luft. Zum erstenallerersten Mal fand die GITEX Europe, die legendäre Tech-Messe mit Wurzeln in Dubai, auf europäischem Boden statt. Doch es ging nicht nur um einen neuen Standort. Es war ein Meilenstein. Ein Signal, dass die Zukunft der Technologie global gedacht – und hier in Europa aktiv mitgestaltet wird.

Wie GITEX im Mai frischen Tech-Wind nach Europa brachte

Wie ein Sandsturm in den heißen Dünen des Golfs brachte die GITEX einen Wirbel aus mutigen Innovationen, modernsten Technologien und atemberaubenden Ideen nach Berlin und vereinte Tausende renommierter Speaker, Unternehmen und all jene, deren Herz im Takt der IT schlägt. Drei volle Tage lang waren die Hallen gefüllt mit Ideen, Innovationen und grenzüberschreitendem Austausch.

AI Grid konnte sich die Gelegenheit nicht entgehen lassen, Teil der weltweit bekanntesten IT- und Technologiemesse zu sein. In Zusammenarbeit mit unserem Schwesterprojekt Software Campus, vereint unter dem Dach der Talentik GmbH, erhielten 11 unserer  jungen KI-Talente die Möglichkeit, ihre Projekte und Ideen in der Start-up-Halle zu präsentieren. Jeder Stand erzählte eine Geschichte – mithilfe von Prototypen, Präsentationen und Gesprächen. Es ging nicht nur um Technologie. Es ging um das große Ganze: Welche Art von Zukunft wollen wir gestalten? Und wie stellen wir sicher, dass sie fair, effizient und vor allem menschlich ist?

Tag 1: Wo Ideen Wurzeln schlagen

Der erste Tag startete mit spürbarer Neugier in der Luft. BesucherInnen schlenderten durch den Start-up-Bereich, angezogen von den mutigen Visionen und praxisnahen Lösungen am Stand von AI Grid.

Samim und Tamim Multaheb von der Helmut-Schmidt-Universität präsentierten machinemade“, eine Plattform, die Geschäftsideen automatisch in technische Anforderungen übersetzt. Der Charme der beiden Brüder wirkte wie ein Magnet auf die MessebesucherInnen und verwandelte ihren Stand schnell in einen Treffpunkt für eine Vielzahl von Menschen, die begeistert in die Lösung eintauchten, die eine Brücke zwischen Vision und Umsetzung schlägt und Teams hilft, schneller und klarer – gemeinsam – voranzukommen.  In jedem Moment waren Samim und Tamim im Gespräch und präsentierten stolz die Ergebnisse ihrer gemeinsamen Arbeit.

In der Nähe stellte Nico Heider von der Universität LeipzigE2E Agricultural Autonomy“ vor:intelligente, selbstfahrende Maschinen für die präzise Landwirtschaft. Mithilfe modernster Navigations- und Sicherheitsprotokolle verbindet Nico Technologie mit Landwirtschaft, um beeindruckende Automatisierung zu erreichen. Seine Idee von Autonomie könnte helfen, den Mangel an Arbeitskräften in diesem Wirtschaftssektor auszugleichen, Kosten zu sparen und möglicherweise die regionale Produktion für lokale Märkte erschwinglicher zu machen. Nico teilte auch Einblicke in gesetzliche Regelungen solcher Maschinen und die regulatorische Möglichkeit der Umsetzung solcher Lösungen im realen Leben.

Zahra Ebrahimi von der Ruhr-Universität Bochum brachte eine ruhigere, aber nicht weniger starke Botschaft mit: GREEN-DNN ist ein energieeffizienter Ansatz, um KI-Modelle direkt am Rand von 5G-/6G-Netzen auszuführen. Ihr technischer Pitch war brillant und zugleich sehr reflektiert. Die nächste Generation von KI muss nicht nur intelligenter, sondern auch umweltfreundlicher sein. Genau das ist GREEN-DNN:KI, die näher an den Menschen arbeitet und dabei Ressourcen spart. Ein klarer Beweis: Nachhaltigkeit beginnt im Code.

Tag 2: Intelligenz mit Wirkung

Der zweite Tag brachte eine neue Tiefe und Gespräche darüber, wie KI unsere Gesellschaft konkret verändert.

Sylwia Olbrych und Alexander Nasuta von der RWTH Aachen sorgten für eine warme und einladende Atmosphäre mit und stellten „Collaborative AI for Sustainable Manufacturing“ vor.  Dabei handelt es sich um ein KI-System, das Industrien dabei unterstützt, Kunststoffkreisläufe zu schließen und neu zu überdenken, wie Dinge produziert werden. Ihre Botschaft war klar: Echte Innovation ist nicht nur schnell, sondern auch klug, verantwortungsvoll und nachhaltig. Kein Hype. Einfach ernsthafte Technologie mit Zweck. Sylwias und Alexanders positive Ausstrahlung und ihre synergiegetriebene Zusammenarbeit inspirierten die BesucherInnen, über aktuelle Nachhaltigkeitsthemen nachzudenken.

Direkt nebenan stellte Lorenz Gunreben von der Universität Leipzig „DocLett“ vor, ein KI-Tool zur Erstellung medizinischer Briefe – lokal, sicher und DSGVO-konform. In enger Zusammenarbeit mit ÄrztInnen konzentrierte er sich auf die Idee, dass diese ihre Zeit besser direkt mit PatientInnen verbringen sollten, anstatt von medizinischem Papierkram und manueller Protokollerstellung überflutet zu werden. Es ist eine stille Revolution im Gesundheitswesen. Weniger Papierkram. Mehr Zeit für PatientInnen. Eine Lösung, die mit Effizienz und Empathie vereint. Sie ist für die lokale Umsetzung gedacht und kann bei sensiblen Themen wie der menschlichen Gesundheit die Privatsphäre wahren.

Und dann war da noch Vivek Chavan von der TU Berlin / Fraunhofer IPK, der die übliche Automatisierungserzählung in Frage stellte. Mit seinem Projekt „IndEgo“ entwickelt er eine KI, die von menschlichen Handlungen lernt und diese unterstützt, anstatt sie zu ersetzen. Sein Assistenzsystem arbeitet in Echtzeit, ist anpassungsfähig und datenschutzbewusst. Seine Vision? Eine Zukunft, in der der Mensch nicht von Maschinen abgehängt wird, sondern den Weg vorgibt. Vivek brachte uns alle zum Nachdenken darüber, wie moderne Computer-Vision-Lösungen uns bei dem, was wir tun, assistieren können.

Tag 3: Raum für große Fragen

Am Freitag war der AI Grid Stand mehr als nur eine Ausstellung. Er war ein Raum für große, menschliche Fragen.

Dilem Kaya vom Hasso-Plattner-Institut stellte „SolAegis“ vor, ein System, das mithilfe von KI-Hitzerisiken und Herz-Kreislauf-Gefahren erkennt, bevor diese zur Bedrohung werden. Ihr Projekt kombiniert komplexe Daten mit einem einfachen Zweck: Menschen schützen. In einer sich erwärmenden Welt war dies mehr als nur eine Technik-Demo – es war ein stiller, aber kraftvoller Aufruf zum Handeln für ein Gesundheitswesen, das früher zuhört und handelt. Dilem gelang es, zu zeigen, wie sich witterungsbedingte Gesundheitsprobleme in Europa angesichts des Klimawandels eliminieren lassen. Darüber hinaus konnte sie auf dem Messeboden zu effektiv netzwerken und gezielt Stakeholder einladen, sie zu besuchen und zu unterstützen. Ihr Talent geht weit über den technischen Bereich hinaus.

Deborah Dormah Kanubala von der Universität des Saarlandes rückte ein zutiefst persönliches, dringendes Thema in den Fokus: Wie kann KI faire Entscheidungen treffen, wenn Menschen nicht in binäre Kategorien passen? Ihr „Causal Framework for Non-binary Treatment Discrimination“ war nicht nur ein Forschungsprojekt , sondern auch ein Raum für Reflexionund das Hinterfragen von Annahmen. Es stellte Fairness in den Mittelpunkt des KI-Designs. Sie war eine echte Bereicherung für die Veranstaltung – sie zog BesucherInnen an, gab Interviews und inspirierte andere AusstellerInnen in ihrer Umgebung.

Jonas Weidner von der TU München präsentierte außerdem ein Projekt mit echtem Praxisbezug: eine KI-gestützte, personalisierte Strahlentherapie für KrebspatientInnen. Sein System erstellt hochpräzise, individuelle Therapiepläne , was besonders bei sensiblen Fällen wie Hirntumoren entscheidend ist. Was er teilte, war nicht nur innovativ , sondern potenziell lebensrettend. Ein Ausblick darauf, wie Präzision und Mitgefühl durch KI zusammenfinden können. Jonas gab allen Interessierten Einblicke, wie KI-Behandlungsroutinen präziser machen und zur Verbesserung von Leben und Gesundheit beitragen kann.

Über den Horizont des Standes hinaus

Der AI Grid-Bereich war mehr als nur ein Stand. Er wurde zu einem Magneten, einem Treffpunkt für Ideen, Menschen und Möglichkeiten. Für viele TeilnehmerInnen war es die erste große internationale Bühne, die sie mit Live-Demos, tiefgehenden technischen Gesprächen und ersten Kontakten zu Investoren und Partnern aus aller Welt meisterten. Für einige war es die erste Erfahrung, ihre Arbeit auf einem so hohen Niveau außerhalb der akademischen Welt zu präsentieren – direkt gegenüber Unternehmen und wichtigen Stakeholdern, beim Pitchen ihrer Projekte und beim Kennenlernen der spannenden Welt der realen Wirtschaft.

Auf dieser Messe trafen Neugier und Expertise sowie Forschung und unternehmerische Energie aufeinander. Themen wie Edge Computing, algorithmische Fairness, Agrartechnologie und Datensouveränität wurden nicht nur diskutiert – sie wurden gelebt. Dabei wurde eine Sache deutlich: Technologie ist kein Selbstzweck. Sie ist ein Werkzeug. Eine Verantwortung. Und eine offene Einladung, eine bessere Welt zu gestalten.

In diesem Sinne waren wir überaus erfreut, unseren Mitgliedern nicht nur die Möglichkeit zu geben, sich selbst sowie ihre Ideen und Projekte zu präsentieren, sondern auch AI Grid einem breiteren Publikum vorzustellen.

AI Grid Botschafter:innen

AI Grid Botschafterin in Israel

AI Grid Botschafter in Großbritannien

AI Grid Botschafter in Schweden

AI Grid Botschafter in der Schweiz

AI Grid Botschafterin in den USA (Westküste)

AI Grid Botschafter in Japan (Tokio)

AI Grid Botschafter in Spanien

AI Grid Botschafter für die USA (Ostküste)

AI Grid Botschafterin für Frankreich

Professor an der Universität TU Dortmund

Direktor für Strategische Planung, Fondazione Bruno Kessler